Hotel Krone-Post
Diese Möglichkeiten gibt es für die Krone-Post
Investor aus St. Leon plant Umbau zu 24 Wohnungen - Laut Insolvenzverwalter gibt es auch einen, der das Hotel weiterführen will
Eberbach. (cum) Wird das angeschlagene Hotel Krone-Post am Neckar in ein Wohnhaus umgewandelt? Das wird derzeit geprüft. Der Bauausschuss des Eberbacher Gemeinderats befürwortete am Montagabend mehrheitlich eine Bauvoranfrage. Mit der Voranfrage soll geprüft werden, ob es grundsätzlich möglich ist, das traditionsreiche Hotel und Restaurant in 24 Wohnungen umzubauen.
24 teilweise barrierefreie Wohnungen in der Altstadt, viele mit Blick auf den Neckar: "Unsere Absichten sind ernsthaft", sagt Marco Feindler, Geschäftsführer der Münchener Infinity Estate GmbH. Ihm zufolge sind die Planungen bereits abgeschlossen.
Die Pläne des Mosbacher Altbauspezialisten Arno Seeber waren Ende April schon so weit. "Wenn wir das Go hätten, wären wir direkt zum Notar", so Feindler. Nun kam dem Immobilieninvestor aus St. Leon-Rot das Anfang Juni über den Hotelbetrieb eröffnete vorläufige Insolvenzverfahren dazwischen. Das läuft unter dem Heidelberger Rechtsanwalt Gordon Rapp bis September.
Ganz ohne Haken ist der Umbau nicht: Die Krone-Post liegt im Hochwassergebiet und ist in der Liste der Kulturdenkmäler als kulturhistorisch markantes Gebäude eingetragen. Nicht ganz klar war am Montag, ob das komplette Gebäude als Kulturdenkmal gilt oder nur ein Teil. Ausreichend Parkplätze für die 24 Wohnungen zu finden, könnte auch nicht ganz einfach werden.
Das Stadtbauamt befürwortet den geplanten Umbau: Wenn der bisherige Betrieb nicht weitergeführt werden könne, solle das Gebäude, das fürs Stadtbild prägend sei, übergangslos weitergenutzt werden.
"Prinzipiell ist es gut, wenn kein Leerstand entsteht", sagte Dietmar Polzin (Freie Wähler) Im Bauausschuss gab es aber auch kritische Stimmen: Wenn in der Altstadt immer mehr Gewerbe verloren gehe, sei es nicht zielführend, im dortigen Mischgebiet, das ein Nebeneinander von Wohnungen und Gewerbe vorsieht, reine Wohnnutzungen zuzulassen, sagte Heiko Stumpf (CDU). Insofern sei "diese Form der Umnutzung sehr ungeschickt". Weniger Betten für Hotelgäste sah Lothar Jost (AGL) auch als Problem für den Tourismus: "Das wird für die Hotelkapazität in Eberbach richtig eng."
"Ich find’s auch schade, das Traditionshaus wird uns fehlen", sagte Bürgermeister Peter Reichert. Nur sei es eben nicht Sache des Bauausschusses, bei einer Bauvoranfrage darüber zu beraten. Letztlich stimmte der Ausschuss der Bauvoranfrage zum Wohnungsumbau bei zwei Gegenstimmen der CDU zu.
Möglicherweise leben Totgesagte aber auch länger: Wie Insolvenzverwalter Rapp am Dienstagauf Nachfrage sagte, habe er auch einen Interessenten für die Fortführung des Hotelbetriebs. Von daher könnte es zwei Möglichkeiten geben, wie es mit der Krone-Post weitergeht: als Hotel oder als Wohnhaus.